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Vielleicht ist deine Sehnsucht nach Unterwerfung kein Schatten. Sondern dein Licht.

Viele Menschen tragen eine tiefe, oft sprachlose Sehnsucht in sich – nach Hingabe, nach Ausgeliefertsein, nach dem vollständigen Aufgeben der Kontrolle. Besonders in der Sexualität taucht sie auf: der Wunsch, sich jemandem vollständig zu unterwerfen. Ohne Einschränkung. Ohne Sicherheit. Ohne Rückzugsrecht.

Doch ist diese Sehnsucht gesund? Ausdruck innerer Wahrheit – oder ein Überbleibsel alter Wunden?

In diesem Artikel erkunden wir gemeinsam diesen schmalen Grat zwischen Trauma und Wahrheit, zwischen tiefer Lust und echtem Vertrauen. Und vielleicht wirst du am Ende nicht nur verstehen, warum dich dieser Wunsch bewegt – sondern auch, was er dir zeigen will.

Dabei ist wichtig: Es geht hier nicht um eine Flucht vor sich selbst. Nicht um ein unbewusstes Ausgeliefertsein aus innerem Schmerz. Sondern um eine Form von Hingabe, die aus Freiheit geboren wird. Diese Sehnsucht ist keine Schwäche – sondern eine Erinnerung an deine Wahrheit.

Ich weiß, dass sich viele Menschen nach heftigster Unterwerfung sehnen – aber oft nicht aus ihrer inneren Wahrheit heraus, sondern aus einer tiefen Wunde. Aus dem Wunsch, nicht mehr fühlen zu müssen. Nicht mehr stark sein zu müssen. Oder auch aus dem genauen Gegenteil. Ich habe es so oft erlebt: dass die Sehnsucht nach Unterwerfung in Wahrheit eine Sehnsucht nach Ruhe war – nach Erlösung von sich selbst. Doch genau darum geht es mir hier nicht. Diese Form der Hingabe, die ich meine, ist keine Flucht – sondern ein Heimkommen. Kein Ausweichen – sondern ein sich Zeigen in der pursten Form. Und damit genau das Gegenteil von Selbstverrat.

Unterwerfung als Sehnsucht – woher kommt dieses Verlangen?

Es beginnt oft im Verborgenem. Eine Lust, die nicht nur körperlich ist, sondern etwas Tieferes will. Eine Art inneres Fallenlassen, das dich fast überrollt. Du spürst es in Momenten der Erregung – aber auch in der Stille. Es ist nicht nur sexueller Natur. Und vielleicht war es nie wirklich nur Sex. Sondern ein Ruf, über den Körper auf eine tiefere Ebene zu gelangen.

Für mich war Sexualität ganz allgemein immer ein Tor – kein Ziel. Die Erregung nie der Sinn, sondern der Schlüssel. Etwas in mir wusste auch hier schon immer: Diese Form der Lust ist eine Erinnerung. Eine Brücke. Ein Zustand, der mich mit etwas verbindet, das jenseits von Worten liegt. Die Sehnsucht nach Unterwerfung ist dabei nicht der Wunsch, weniger zu sein. Sondern mehr zu fühlen. Mehr zu vertrauen. Mehr zuzulassen.

Für viele ist dieser Wunsch jedoch schambehaftet. Darf man das fühlen? Darf man sich das wünschen – in einer Welt, in der Selbstermächtigung und Grenzen setzen als höchste Tugend gelten?

Doch vielleicht liegt genau in dieser Scham bereits der Hinweis: Diese Sehnsucht ist real. Sie will gesehen werden – nicht moralisch eingeordnet, sondern verstanden.

Figur mit goldenen Fäden aus dem Herzen – Ausdruck innerer Sehnsucht nach Verschmelzung.

Trauma oder Wahrheit – wie du den Unterschied fühlst

Manchmal braucht es keinen Plan.
Nur einen Moment, der alles verändert.

Nicht laut. Nicht dramatisch. Nur ehrlich. Ich bin nicht hier, um dich zu verändern. Ich bin hier, um dich zurück zu dir zu führen. Wenn du fühlst, dass es Zeit ist – dann komm hierher: Wer ist Maik Thomas

Nicht jede tiefe Sehnsucht ist ein Trauma. Aber nicht jede Sehnsucht ist automatisch wahr. Der Unterschied liegt in der Qualität der Energie.

Ein traumatischer Impuls entsteht oft aus Angst: Ich will mich unterwerfen, weil ich mich selbst nicht halten kann. Weil ich glauben möchte, jemand anderes könne mich retten, strukturieren, stabilisieren. Es ist die kindliche Hoffnung auf Verschmelzung, die mit Schmerz gepaart ist.

Wahre Hingabe dagegen hat eine andere Energie. Sie ist weich, offen, klar. Nicht panisch, sondern zart. Sie entsteht nicht aus Mangel – sondern aus innerem Überfluss. Du brauchst keine Unterwerfung, aber du willst sie – aus einem inneren Gefühl der Freiheit heraus.

Ein einfacher, aber kraftvoller Unterschied: Willst du dich unterwerfen, um endlich Ruhe zu haben? Oder willst du dich unterwerfen, weil du dich selbst vollständig spürst – und dich freiwillig verschenken möchtest?

Ich habe in meiner Vergangenheit beide Seiten der Medaille erleben dürfen. Ich wurde um Dinge gebeten, die niemals der inneren Wahrheit entsprachen. Und da war es dann meine Verantwortung, meine Hand schützend über sie zu legen und diesen Wunsch nicht zu erfüllen. Nicht, weil ich Grenzen setzen wollte – sondern weil ich ihre Wahrheit schützen wollte. Denn wenn etwas nicht aus einem inneren, klaren Ja kommt, dann ist es kein Akt der Hingabe, sondern ein Verrat an sich selbst.

Und ganz grundsätzlich kann ich sagen: Ich hätte hier keinerlei Grenzen, wenn es der inneren Wahrheit meiner Partnerin entsprechen würde. Wenn sie in sich ruht, sich selbst spürt und sich aus dieser Kraft verschenken will – dann würde ich alles empfangen. Alles halten. Alles ehren. Und meine Emotionalität hat mir diese Unterscheidung immer zuverlässig beantwortet. Ich spüre, wann ein Wunsch aus einem echten Verlangen geboren ist – und wann er aus einer Wunde entsteht. Und genau darin liegt meine Verantwortung: nicht alles zu erfüllen, sondern alles zu fühlen. Und nur das anzunehmen, was echt ist.

Diese Form der Wahrhaftigkeit ist für mich der schönste Ausdruck von Intimität. Denn wenn zwei Menschen sich aus ihrer Essenz begegnen – nicht aus ihrem Mangel – dann wird Hingabe zu etwas Heiligem.

Zwei Figuren, verbunden durch Licht – Symbol für den Unterschied zwischen echter Hingabe und innerer Wunde.

Die Tiefe dieser Sehnsucht – und wie du ihr begegnen kannst

Diese Sehnsucht nach vollständiger Unterwerfung ist für viele Menschen mit Scham, Zweifel oder Unsicherheit behaftet. Und doch ist sie in ihrer Tiefe oft ein hochintelligenter Ausdruck des Innersten – eine Einladung, Kontrolle abzugeben, um auf einer anderen Ebene gehalten zu werden. Nicht weil du schwach bist. Sondern weil du bereit bist, dich in deinem tiefsten Vertrauen zu zeigen.

Hingabe bedeutet in diesem Kontext nicht, sich selbst zu verlieren – sondern sich selbst zu erlauben. Die Frage ist nicht, ob Unterwerfung erlaubt ist. Die Frage ist: Was geschieht mit dir, wenn du dich innerlich entblößt? Was berührt dich, wenn du dich einem anderen vollkommen zeigst?

Diese Dynamik verlangt Ehrlichkeit. Und sie verlangt Mut. Denn dort, wo du dich berühren lässt, zeigt sich auch dein inneres Kind. Dein Vertrauen. Dein Wunsch, geführt zu werden – ohne dich selbst aufzugeben.

Ich habe in jeder Beziehung aus tiefster Liebe den Wunsch und die Bereitschaft gehabt, mich zu verschenken. Doch was viele nicht verstehen: Mir geht es hier nicht um Macht, nicht um Kontrolle, und nicht einmal ausschließlich um Sexualität. Vielmehr ist Sexualität für mich ein tief spirituelles Instrument – ein Tor zu etwas, das jenseits von Sprache liegt. Wenn ich mich verschenke, dann tue ich das nicht, um etwas zu bekommen. Sondern weil ich schon voll bin. Und weil ich den Wunsch spüre, alles in mir zu öffnen – auf körperlicher, seelischer und energetischer Ebene.

Für mich ist diese Art der Hingabe ein Akt größter Wahrhaftigkeit. Ein Teil eines tiefen Wirs. Einer unerschütterlichen Gemeinschaft zweier liebender, die sich nicht in Rollen verlieren, sondern sich in ihrer Essenz erkennen. Ich kann mir für mein Leben, für mein Glück nicht weniger vorstellen. Und ich fühle mich diesbezüglich weder schuldig noch angreifbar. Diese Sehnsucht in mir ist rein. Sie ist mein Licht – nicht mein Schatten.

Ich bin frei. Ich bin sicher in mir selbst. Ich kann mich selbst halten. Und gerade deshalb kann ich halten, was mir in dieser Tiefe begegnet. Ich habe diese Sehnsucht auf beiden Seiten bereits in jungen Jahren gespürt. Menschen haben sie mir anvertraut. Ich habe ihre Abgründe getragen, legitimiert, gehalten – ohne zu bewerten. Innerhalb einer Beziehung oder auch in Freundschaft. Gerade dieses Vertrauen ist für mich der vielleicht größte Klebstoff, den es in einer Verbindung geben kann.

Denn diese Sehnsucht lebt nicht nur im Körper. Sie lebt in den Köpfen, in den Herzen und in den Seelen der Beteiligten. Und wenn sie sich zeigen darf – ohne Scham – dann beginnt etwas, das man mit Worten kaum beschreiben kann: echte Intimität. Heilige Verbindung. Tiefe Wahrheit.

Sitzende Figur mit Lichtfluss – Symbol für Erregung als spirituelles Erinnerungsinstrument.

Unterwerfung ist nicht gleich Abhängigkeit

Das, was oft als „komplette Unterwerfung“ beschrieben wird, hat nichts mit Selbstverlust zu tun – wenn es echt ist. Es ist keine Flucht aus Verantwortung, sondern ein Akt tiefster Selbstverantwortung: Ich wähle dich. Ich vertraue dir. Ich öffne mich dir – ganz.

Die Frau oder auch der Mann, die sich wirklich unterwerfen, tuen das aus Stärke. Sie kennen sich. Sie fühlen sich. Und gerade deshalb können sie sich verschenken – nicht aus Bedürftigkeit, sondern aus Würde.

Und der Partner, der das empfängt, ist nicht mächtig, sondern dienend. Er hält. Er sieht. Er führt nicht, um zu kontrollieren – sondern um zu halten. Diese Rollen sind nicht starr. Sie sind lebendig, atmend, beseelt von gegenseitiger Achtung.

Ich selbst kann auch in beiden Positionen stattfinden. Ich kann in beiden Positionen vertrauen. Ich kann in beiden Positionen genießen, spüren, meinen Frieden noch tiefer finden, glückselig sein, verschmelzen. Für mich ist die sexuelle Erregung nur ein Werkzeug für dieses tiefe und in meiner Vorstellung auch grenzenlose Verschmelzen zweier Seelen. Und wenn ich hier gerade diese Zeilen schreibe und auf meinem Kopfhörer leise Klänge von Pieter de Graf (August Sings) laufen, fühle ich mich tief berührt, in mir angekommen, tief mit mir verbunden. Ich bin frei, ich bin leicht. Das Leben ist wundervoll! Und es geht tatsächlich überhaupt nicht um Abhängigkeit, sondern um Freiheit und um Tiefe.

Zwei einander haltende Figuren – Ausdruck von freier Hingabe und emotionaler Selbstverantwortung.

Fazit – Schmerz, Erlösung & Einladung

Ich kenne diesen inneren Riss – zwischen Sehnsucht und Scham. Zwischen dem Wunsch, sich fallen zu lassen, und der Angst, sich dabei selbst zu verlieren. Ich habe ihn gespürt, ihn weggeschoben, ihn analysiert. Und doch war er immer da. Wie ein zartes Vibrieren in meinem Innersten.

Heute weiß ich: Diese Sehnsucht nach Hingabe oder auch Unterwerfung ist keine Schwäche. Kein Defizit. Keine Krankheit. Sie ist ein Ruf. Eine Tür. Ein goldener Spalt in der Mauer, hinter der deine tiefste Wahrheit liegt. Sie zeigt sich nicht jedem. Und sie verlangt alles: Klarheit, Hingabe, Wahrhaftigkeit.

Wenn du den Mut hast, hinzuschauen, wirst du vielleicht erkennen, dass es gar nicht um Macht geht – sondern um Freiheit. Um den Wunsch, nicht zu funktionieren. Sondern einfach zu sein. Um das tiefe Vertrauen, dass du gehalten wirst – weil du es verdienst, nicht weil du es erkämpfst.

Vielleicht hast du diese Sehnsucht gespürt und dich dafür geschämt. Vielleicht hast du sie versteckt, verurteilt oder missverstanden. Doch vielleicht ist genau jetzt der Moment gekommen, ihr zuzuhören – leise, liebevoll, ohne Urteil. Denn sie will dich nicht zerstören. Sie will dich erinnern.

Ich weiß, dass der Begriff „Unterwerfung“ viele Irritationen auslösen kann. Deshalb habe ich ihn in diesem Artikel oft mit dem Wort „Hingabe“ ersetzt. Denn genau darum geht es mir: nicht um das blinde Ausgeliefertsein aus Angst, sondern um das bewusste Öffnen aus innerer Klarheit. Ich wurde in meinem Leben mehrfach um sehr extreme Dinge gebeten – Dinge, die Ausdruck einer Flucht waren, geboren aus einem vorherigen Schmerz. Ich habe sie erkannt, ich habe sie gehalten, aber ich habe sie nicht erfüllt. Denn ich spüre, wann eine Sehnsucht mit der eigenen Wahrheit im Einklang ist – und wann sie versucht, etwas Altes zu kompensieren.

Mir geht es um eine Form der Hingabe, die mit Freiheit vereinbar ist. Mit Wahrhaftigkeit. Mit tiefer Integrität. Und genau deshalb ist sie so kostbar – und so selten. Und auch in dieser reinen Form kann es super heftig, hart und konsequent sein. Und auch durchaus grenzüberschreitend. Aber eben auf einer Basis der Wahrheit.

Wenn deine Sehnsucht nicht schreit, sondern vibriert. Wenn sie nicht fordert, sondern flüstert. Wenn sie dich nicht zwingt, sondern zieht – dann ist sie wahr. Und vielleicht ist sie genau das: die schönste Einladung, dich selbst vollständig zu erkennen. Nicht im Tun. Sondern im Sein.

Ich bin Maik Thomas.
Ich schreibe, um ehrlich zu sein – mit mir und mit dir.
Nicht als Coach, nicht als Experte. Sondern als jemand, der seinen Weg geht
und dabei gelernt hat, dass Freiheit innen beginnt.
Meine Texte entstehen nicht aus Theorie,
sondern aus Erfahrung, aus Stille, aus Klarheit.
Wenn etwas in dir schwingt, ist es vielleicht kein Zufall.

Über mich

Du bist dir noch nicht ganz sicher, ob du diesen Weg wirklich gehen willst?

Dann trag dich ein. Nicht für schnellen Input. Nicht für Motivation.

Sondern für klare Impulse, die dich erinnern – an das, was längst in dir lebt, aber vielleicht noch nicht gelebt wird.

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