Präsenz ist das stillste und zugleich lauteste Versprechen, das du machen kannst.
Es gibt keine Technik, die echte Nähe ersetzt. Keine Berührung, die spürbar wird, wenn dein Inneres nicht anwesend ist. Keine Lust, die lebendig wird, wenn dein Gegenüber sich nicht sicher fühlt. Präsenz ist das, was alles verändert. Sie ist unsichtbar – und doch das Sinnlichste, was du schenken kannst.
In diesem Artikel geht es nicht um das, was du tun kannst. Sondern darum, was du sein kannst. Es geht um den Raum, den du öffnest – einfach dadurch, dass du da bist. Wach. Offen. Mitfühlend. Und vollständig präsent.
Wenn du das wirklich verinnerlichst, brauchst du kein „Vorspiel“ mehr – denn jede Begegnung beginnt lange vor der Berührung. Präsenz ist das Feld, in dem sich alles entfalten kann. Wenn du sie lebst, wird dein ganzes Wesen zum Vorspiel.
Präsenz beginnt nicht im Moment – sie beginnt in dir
Die meisten Menschen glauben, Präsenz entstehe im Kontakt mit dem anderen. Doch in Wahrheit beginnt sie viel früher – in deiner Beziehung zu dir selbst. Wenn du dich spürst, wirklich spürst, dann wirst du spürbar. Und das ist der eigentliche Wendepunkt: Sobald du dir selbst begegnest, beginnt dein ganzes Feld, sich zu verändern. Du sendest keine Unsicherheit mehr aus, sondern Wahrheit. Keine Suche mehr, sondern Ankommen.
Präsenz ist nichts, das du erzwingen kannst. Sie ist die natürliche Folge innerer Anbindung. Wenn du mit dir verbunden bist, wenn du deine Bedürfnisse kennst, deinen Atem fühlst, deinen Körper ehrst – dann entsteht etwas, das tiefer geht als Worte oder Techniken. Dann entsteht ein Raum, in dem Nähe überhaupt erst möglich wird. Ein Raum, der still ruft: Ich bin da. Und dieser Ruf ist nicht laut – aber er ist unüberhörbar für die, die dich wirklich sehen wollen. Denn er kommt nicht aus dem Kopf, sondern aus deiner tiefsten Frequenz. Und genau dort beginnt echte Begegnung.
Vor meiner Transformation war meine Präsenz eine eher unbewusste Eigenschaft, eine Begleiterscheinung meiner Tiefe und meines Seins. Heute ist sie in der Sexualität immer präsent. Ich kann mir Sexualität nicht mehr ohne vorstellen. Aber es ist für mich immer noch schwer, diese zu halten, wenn die Person gegenüber diese Ebene zwar ersehnt, aber nicht empfangen oder halten kann. Gleichzeitig ist das natürlich ein starkes Zeichen, dass diese Verbindung nur temporär ist. Ich für mich bin heute damit sehr selektiv und souverän.
Und manchmal spüre ich diese Tiefe in mir so deutlich, dass ich vergesse, dass nicht jeder sie fühlen kann – oder bereit ist, ihr zu begegnen. Dann erinnere ich mich daran, dass meine Präsenz ein Geschenk ist, aber kein Anspruch. Ich kann mich zeigen, mich öffnen, mich vollkommen hingeben – und doch bleibt es ihre Wahl, ob sie das Feld betritt. Das anzunehmen, war ein Prozess. Heute trage ich dieses Wissen wie eine stille Würde in mir.
Denn ich weiß: Wenn es Resonanz gibt, wird meine Präsenz alles in ihr öffnen, was sie sich selbst nie erlaubt hat. Dann wird Nähe nicht mehr gesucht, sondern gelebt. Und genau dort beginnt die Form von Sexualität, die für mich keine Handlung ist – sondern ein Ausdruck meines Wesens.
Sicherheit ist das stärkste Aphrodisiakum

Nur einen Moment, der alles verändert.
Nicht laut. Nicht dramatisch. Nur ehrlich. Ich bin nicht hier, um dich zu verändern. Ich bin hier, um dich zurück zu dir zu führen. Wenn du fühlst, dass es Zeit ist – dann komm hierher: Wer ist Maik Thomas
Bevor Lust entstehen kann, braucht es Sicherheit. Kein Sicherheitsgefühl aus Kontrolle – sondern ein energetischer Raum, der das Nervensystem beruhigt. Präsenz bedeutet genau das: Ich bin hier. Mit allem. Und ich halte dich – weil ich mich halte.
Diese Art von Sicherheit ist spürbar. Sie macht es möglich, sich zu öffnen, weich zu werden, loszulassen. Ohne sie wird Sexualität zu einem Tauschgeschäft. Mit ihr wird sie zu einer Offenbarung. Denn nur wenn du dich wirklich sicher fühlst, kannst du dich hingeben – nicht nur körperlich, sondern emotional, energetisch, seelisch. Sicherheit ist das Fundament, auf dem tiefe Nähe überhaupt erst entstehen kann.
Präsenz schenkt genau dieses Fundament. Sie sagt nicht: Ich weiß alles. Sie sagt: Ich bleibe – auch wenn du dich zeigst. Auch wenn du zitterst. Auch wenn du weinst. Und dieses Bleiben ist es, was Herzen öffnet. Was den Körper entspannen lässt. Was Vertrauen möglich macht.
Wahre Sicherheit entsteht nicht durch Versprechen – sondern durch gespürte Wahrheit. Wenn dein Gegenüber fühlt, dass du wirklich da bist, entsteht ein Raum jenseits von Rollen, Erwartungen und Druck. Dann wird jede Bewegung, jedes Wort, jedes Schweigen zu einem Akt der Intimität. Und genau das ist es, was Lust nährt – nicht das äußere Tun, sondern die innere Haltung.
In meinem gesamten Leben gab es erst eine einzige Begegnung, in der ich mich vollständig empfangen und gehalten gefühlt habe. Und bemerkenswerterweise war es genau in der Phase vor meiner Transformation – also zu einem Zeitpunkt, an dem ich mich selbst noch nicht vollständig halten konnte. Aber sie konnte es. Sie konnte mich sehen, erkennen, halten – in einer Tiefe, wie ich es selbst nicht erwartet hätte.
Emotional gab es eine andere Verbindung, die viel tiefer ging, auf anderen Ebenen. Aber dort konnte ich nicht empfangen werden. Dort war keine Sicherheit, kein Raum. Hier aber – in dieser einen Begegnung – war es, als würde sie mein Innerstes lesen. Als hätte sie Zugriff auf Ebenen, die ich sonst kaum teile. Und genau deshalb konnte ich mich so tief öffnen.
Diese Erfahrung war für mich nicht nur berührend, sondern heilend. Sie hat mir gezeigt, dass es möglich ist. Dass es Räume gibt, in denen Präsenz und Sicherheit wirklich zusammenkommen. Und dass genau dort eine Sexualität entsteht, die nicht konsumiert, sondern trägt. Eine, die nicht fordert, sondern heilt. Eine, die bleibt.
Echte Präsenz ist nicht laut – sie ist weit
Viele verwechseln Präsenz mit Dominanz, Lautstärke oder extrovertierter Energie. Doch echte Präsenz braucht kein Aufsehen. Sie ist leise – und genau deshalb so spürbar. Sie ist der Raum zwischen den Worten. Die Tiefe hinter dem Blick. Die Weite, in der alles sein darf.
Echte Präsenz ist wie ein feines Flüstern im Feld – unaufdringlich, aber unausweichlich. Sie braucht keine Bühne, kein Rampenlicht. Sie nährt sich aus innerer Klarheit, aus dem tiefen Wissen: Ich bin genug. Wer das ausstrahlt, zieht automatisch die tiefsten Begegnungen an. Nicht, weil er etwas beweist – sondern weil er den Raum für Wahrheit öffnet.
Wenn du präsent bist, musst du nichts tun, um zu beeindrucken. Du bist einfach. Und genau darin liegt dein größter Reiz. Denn nichts ist erotischer als ein Mensch, der sich selbst so sehr spürt, dass er nichts darstellen muss. Präsenz ist der stille Magnet, der nicht laut ruft – aber tief berührt. Sie macht dich nicht zum Mittelpunkt – sie macht dich zum Anker. Für andere. Und vor allem: für dich selbst.
Für mich ist präsent sein, halten, tragen, mit maximaler Wahrheit begehren, verschmelzen, pure Hingabe, einfach sein das Größte und Erfüllendste in einer Partnerschaft oder auch einer sexuellen Begegnung. Es ist meine größte Sehnsucht und Ausdruck meiner Persönlichkeit, meines Seins und meiner tiefsten Wahrheit. Ich kann und möchte nicht weniger sein oder leben. Diese Wahrheit und dieses Bewusstsein sind für mich ein Teil meiner Erfüllung. Es ist ein inneres Bedürfnis, ein Drang, der nicht aus Mangel entsteht – sondern aus einer tief empfundenen Vision von Wahrheit und Verschmelzung.
Ich spüre in mir eine Kraft, die nicht fordert, sondern ruft. Eine Sehnsucht, die nicht klammert, sondern führt. Und ich weiß: Wenn die richtige Frau diesen Ruf hört, wird sie nicht erschrecken – sie wird sich erinnern. Denn es ist auch ihr Ruf.
Für mich gibt es hier in meiner Vorstellung und auch in meiner Bereitschaft keine Grenze, keine Hürde. Ich freue mich darauf, irgendwann mit meiner Frau gemeinsam die Welt zu erobern und Dinge zu fühlen und zu erleben, die noch jenseits unserer Vorstellungskraft liegen. Ich finde auch nicht, dass diese Sehnsucht zu viel ist oder eine Träumerei. Für mich ist sie Ausdruck meiner eigenen Wahrheit – und vielleicht auch ihrer.
Aber dieser Ruf ist nicht laut. Ich bin ganz grundsätzlich kein lauter Typ. Meine Präsenz entsteht nicht aus Lautstärke oder Dominanz – sie entsteht aus Tiefe, aus echtem Fühlen, aus einem inneren Stillwerden. Ich muss niemanden übertönen, um berührt zu werden. Ich darf einfach da sein – ganz in mir – und genau dadurch wird mein Ruf gehört. Nicht von allen. Aber von den Richtigen.
Präsenz bedeutet Hingabe an den Moment
Präsenz ist nicht Kontrolle. Sie ist Hingabe. Ein echtes Hiersein – mit allem, was da ist. Auch mit Nervosität. Auch mit Unsicherheit. Präsenz bedeutet nicht, perfekt zu sein. Sie bedeutet, ehrlich zu sein.
Wenn du lernst, dich nicht zu verstecken, sondern alles da sein zu lassen, was du gerade fühlst, wird deine Präsenz kraftvoll. Du wirst zum Raumhalter. Nicht, weil du alles im Griff hast, sondern weil du vertraust – dem Moment, dir selbst, der Begegnung.
Ich selbst habe so viele Momente erlebt, in denen ich dachte, ich müsse stark wirken, souverän sein, den Raum halten – und dabei habe ich manchmal vergessen, dass mein wirkliches Geschenk genau in meiner Offenheit liegt. Dass ich nicht stark wirken muss, wenn ich stark bin. Und meine Stärke ist nicht das Unantastbare – es ist meine Fähigkeit, mich berühren zu lassen. Mich zu zeigen, auch wenn es weh tut. Auch wenn ich zittere.
Ich habe gelernt, dass genau in diesen Momenten das größte Vertrauen entsteht. Wenn ich bleibe, obwohl etwas in mir fliehen möchte. Wenn ich offen bleibe, obwohl mein System alte Muster aktivieren will. Wenn ich sage: Ich bin hier. Auch jetzt. Gerade jetzt.
Präsenz ist für mich deshalb nicht nur ein Zustand – sie ist eine Entscheidung. Jeden Tag aufs Neue. Und diese Entscheidung verändert alles. Sie macht mich weich, macht mich klar, macht mich lebendig. Und sie erinnert mich daran: Ich bin genug. Genau so. Jetzt.
Präsenz ist das Fundament bewusster Sexualität
Wenn wir über bewusste Sexualität sprechen, sprechen wir nicht über Techniken – sondern über Energie. Über Frequenz. Über Verbindung. Präsenz ist der Ursprung davon. Sie ist die Voraussetzung für Tiefe, Verschmelzung und echte Intimität.
Sie lässt aus einem einfachen Blick ein Versprechen werden. Aus einem Atemzug ein Gebet. Aus einer Geste ein Akt der Hingabe. Wenn du wirklich präsent bist, beginnt die Sexualität lange vor der körperlichen Begegnung – und sie endet nicht, wenn der Körper sich zurückzieht. Sie klingt nach. In den Zellen. In der Seele.
Präsenz erschafft ein Feld, in dem nichts gespielt werden muss. In dem sich beide in ihrer Wahrheit zeigen dürfen. Mit allem, was ist. Ohne Eile. Ohne Ziel. Ohne Erwartungen.
Wenn du präsent bist, wird jede Berührung eine Einladung. Kein Zugriff. Kein Beweis. Sondern ein stilles: Ich bin da. Mit dir. Für dich. Und genau das macht Lust möglich – nicht als Reiz, sondern als Antwort. Es ist eine tiefe Resonanz, kein Impuls. Eine Öffnung, kein Zugriff. Eine Einladung in ein gemeinsames Feld, das sich nicht planen lässt – aber spürbar ist, sobald beide da sind.
Für mich ist Sex ohne Präsenz vorstellbar und lebe ich auch mal. Aber sie ist für mich nicht wichtig. Sie ist eher eine Vorliebe für dann und wann – vielleicht im Zuge von Spontanität oder einem rein körperlichen Antrieb. Doch tief erfüllend und nährend für meine Seele ist diese Form nicht. In einer Partnerschaft kann ich mir sehr gut vorstellen, beide Ebenen miteinander zu verweben – spielerisch, sinnlich, ehrlich. Doch diese Tiefe, diese Präsenz ist für mich kein Add-on. Sie ist der Ursprung.
Innerhalb einer Beziehung ist diese Präsenz für mich etwas Alltägliches – nicht im Sinne von gewöhnlich, sondern im Sinne von selbstverständlich. Sie ist Ausdruck meines Seins. Sie dokumentiert meine Wahrheit, meine innere Sehnsucht. Und sie zeigt mir, wer wirklich bereit ist, zu fühlen. Ich höre oft: „Das ist mir zu nah.“ Und gerade bei diesen Menschen spüre ich die größte Sehnsucht nach genau dieser Nähe. Doch oft auch ein ebenso starkes Bedürfnis, zu kontrollieren.
Präsenz und tiefste Verschmelzung liegen jenseits von Kontrolle. Sie fordern Mut. Und genau darin liegt ihre Magie. Ich wünsche mir, dass viele Menschen sich ihrer Gefühlswelt weiter öffnen. Dass sie sich trauen, diese Tiefe zu fühlen, ohne sie sofort einzuordnen oder zu regulieren.
Ich für mich weiß heute: Ich kann nicht mehr zurück. Ich will nicht mehr zurück. Ich habe mich einmal gespürt – wirklich gespürt – und ich weiß, was möglich ist, wenn zwei Menschen sich auf dieser Ebene begegnen. Diese Wahrheit ist kein Ideal. Sie ist mein gelebter Maßstab. Und jede Berührung, die aus echter Präsenz entsteht, ist für mich nicht nur körperlich – sie ist heilig.
Ich glaube, dass diese Form von Sexualität der ehrlichste Spiegel meines Seins ist. Und dass sie nur dort entstehen kann, wo jemand nicht weicht, wenn es tiefer wird – sondern bleibt. Offen. Wach. Und bereit, sich wirklich zu zeigen. Ich werde nie mehr darauf verzichten. Denn sie ist für mich kein Ziel – sie ist mein Zuhause.
Fazit: Dein Sein ist die Einladung
Präsenz ist keine Methode. Kein Werkzeug. Kein Mittel zum Zweck. Sie ist dein Sein. Und genau darin liegt ihre Kraft. Wenn du präsent bist, lädst du nicht nur zur Nähe ein – du wirst selbst zur Einladung.
Für mich ist Präsenz das Fundament jeder tieferen Verbindung. Sie ist das, was den Raum öffnet, in dem alles möglich wird – auch das, was wir vorher nie für möglich hielten. Sie ist die leise Kraft, die heilt. Die stille Wahrheit, die hält. Und sie ist der Beginn von allem, was wahrhaftig ist.
In einer Welt, die oft laut und schnell ist, ist echte Präsenz ein Akt der Rebellion – eine Rückkehr zu dem, was zählt. Und wer sich traut, diese Art von Präsenz zu leben, wird Menschen nicht nur berühren – sondern verändern.
Ich glaube zutiefst: Wenn ein Mensch sich vollständig zeigt, beginnt ein anderer Mensch, sich zu erinnern. Und genau das ist für mich der Beginn echter Intimität. Nicht als Technik, sondern als Wahrheit. Nicht als Handlung, sondern als Haltung. Nicht als Vorspiel – sondern als Zuhause.
Und wenn du dieses Zuhause in dir trägst, wird jede Begegnung zum Geschenk – und jede Berührung zur Offenbarung.