Du musst niemand werden, um ganz zu sein. Du bist kein Projekt – du bist bereits da.
Es beginnt leise. Mit einem Gedanken. Einem Gefühl von: „So wie ich bin, reicht nicht.“ Und dann beginnt der Kreislauf – du willst dich verbessern, mehr fühlen, besser funktionieren, attraktiver sein. Du liest, du arbeitest an dir, du optimierst dich. Immer mit dem Ziel: endlich anzukommen. Endlich echt zu sein. Doch was, wenn genau das der Irrtum ist?
Was, wenn der ständige Wunsch nach Verbesserung dich von dir selbst entfernt, statt dich dir näherzubringen? Was, wenn du nicht werden musst – sondern aufhören darfst? Aufhören zu suchen. Aufhören zu zweifeln. Aufhören, dich selbst zu hinterfragen.
Nicht weil du perfekt bist. Sondern weil du echt bist.
Der Druck, besser zu werden
Selbstoptimierung hat sich längst in unsere tiefsten Schichten geschlichen. Wir nennen es „Entwicklung“, „Wachstum“, „spirituelle Reise“ – doch oft steckt dahinter ein leiser Selbsthass. Der Glaube, dass du erst dann liebenswert, wertvoll, vollständig bist, wenn du dich verändert hast.
Viele Menschen kämpfen dabei nicht gegen die Welt – sondern gegen sich selbst. Gegen die eigenen Zweifel, die alten Geschichten, die immer wieder sagen: Du bist noch nicht so weit. Du musst noch etwas heilen. Noch etwas integrieren. Noch etwas lösen.
Und während sie all das tun, entfernen sie sich Stück für Stück von dem Ort, an dem ihre Seele längst wartet: dem Jetzt. Dem Sein. Der stillen Wahrheit, dass du nichts werden musst, um echt zu sein.
Ich habe in meinem früheren Leben alles versucht zu optimieren, zu verstehen, energetisch zu ordnen, mich zu verstehen, effizienter zu werden. Ich habe mit mir gerungen, weil ich bestimmte Dinge nicht konnte oder keine Motivation, keinen Antrieb dafür hatte. Und das, obwohl ich sie doch eigentlich wollte. Aber ich habe gespürt, was ich bin – und was nicht. Ich habe es gespürt. Immer. Und trotzdem habe ich es übergangen. Aus dem Wunsch, besser zu sein. Angepasster. Passender. Runder.
Dieser innere Widerspruch hat mich zermürbt. Ich fühlte mich wie ein falscher Entwurf meiner selbst, und manchmal habe ich mich bedauert, weil ich dachte, ich sei zu wenig – oder zu viel. Ich habe mich damit selbst klein gemacht. Heute weiß ich, dass genau das mein Kompass war. Dieses innere Spüren. Dieses Wissen, das immer da war. Und genau daraus ist mein größtes Geschenk entstanden: der Authentizitätskompass. Besser gesagt: die gesamte Trilogie. Kein System, kein Coaching. Sondern der destillierte Weg zurück zu mir. Und zu dir.
Die stille Lüge der Optimierung

Nur einen Moment, der alles verändert.
Nicht laut. Nicht dramatisch. Nur ehrlich. Ich bin nicht hier, um dich zu verändern. Ich bin hier, um dich zurück zu dir zu führen. Wenn du fühlst, dass es Zeit ist – dann komm hierher: Wer ist Maik Thomas
Die größte Lüge der Selbstoptimierung ist nicht, dass du dich verbessern kannst – sondern dass du es musst. Dass dein jetziges Ich nur eine Vorstufe ist. Eine Skizze. Etwas Unfertiges. Doch du bist kein Entwurf. Du bist lebendig. Und dein Wert liegt nicht in dem, was du aus dir machst, sondern in dem, was du bist, wenn du einfach fühlst.
Es ist ein feiner Unterschied zwischen natürlichem Wachstum und dem Optimierungswahn, der dich innerlich abschneidet. Denn wenn du nur noch an dir arbeitest, hörst du irgendwann auf, dich selbst zu spüren. Du wirst zur Aufgabe. Zum Projekt. Zur Theorie deiner selbst. Aber du bist kein Konzept – du bist lebendig.
Für mich war es lange Zeit schwierig, zu akzeptieren, dass ich nicht unendliche Energie zur Verfügung habe. Dass ich meine Stille brauche wie die Luft zum Atmen. Und doch habe ich mich immer wieder selbst verlassen. Habe nicht nur meine Bedürfnisse ignoriert – sondern mein tiefes Wissen darüber, wer ich wirklich bin. In manchen meiner Beziehungen wurde mir genau das nicht zugestanden. Doch nicht sie haben mich verraten – ich war es selbst. Ich habe mich angepasst, geopfert, übergangen. Aus Angst. Aus Sehnsucht. Aus einem leisen Zweifel, ob ich wirklich genüge.
Ich erinnere mich noch genau, wie ich meine eigene Wahrheit überhört habe. Immer wieder. Nur um Frieden zu wahren. Um nicht zu stören. Um geliebt zu werden. Und genau in diesem Moment begann die größte Entfremdung – von mir selbst. Ich habe mich versucht zu optimieren, weil ich dachte, ich sei falsch, wenn ich zu viel Rückzug brauche. Zu sensibel. Zu langsam. Zu weich.
Und dann kam Social Media. Die Dauerbeschallung, dass du nur dann etwas wert bist, wenn du etwas darstellst. Wenn du aussiehst wie ein Athlet, redest wie ein Coach und lebst wie ein Performer. Niemand fragt dich: Wer bist du wirklich? Niemand sieht dein inneres Licht, wenn du es selbst nicht anerkennst. Und so urteilst du vielleicht am härtesten über dich selbst.
Dabei zählt nur eines: Wer bist du, wenn du niemand sein musst? Wie fühlst du dich, wenn du dich nicht mehr verbessern musst, sondern endlich da sein darfst?
Der Moment, in dem du sein darfst
Es gibt diesen einen Moment – bei manchen kommt er früh, bei anderen nach Jahren – in dem du einfach aufhörst. Du hörst auf, dich zu verbessern. Auf, dich zu rechtfertigen. Auf, etwas erreichen zu wollen. Und in genau diesem Moment beginnt etwas Neues: Du beginnst zu SEIN.
Statt Ziel entsteht Raum. Statt Kampf entsteht Weichheit. Statt Druck entsteht ein stilles inneres Einverstanden-Sein. Und genau hier beginnt Rückverbindung. Kein spirituelles Konstrukt, sondern ein echtes Heimkommen. In deinen Körper. In deine Frequenz. In deinen Atem.
Vielleicht fühlst du genau das gerade: eine stille Erinnerung daran, wie es wäre, wenn du einfach aufhörst, dich zu optimieren – und beginnst, dich zu lieben. Nicht als Idee. Sondern im Erleben.
Bei mir kam das Sein mit der Entscheidung, mich komplett zu leben. Mich nicht mehr zu verraten, den eigenen Selbstbetrug in den Ruhestand zu schicken. Aber es war kein Schalter. Es waren viele kleine Schritte. Und der größte war der Schritt, der alles initiiert und möglich gemacht hat: den Selbstverrat zu beenden.
Ich musste schwere Entscheidungen treffen – aus tiefster Selbstliebe, nicht aus Groll. Ich habe eine Beziehung beendet, die mich zutiefst berührt hat. Ich habe losgelassen, obwohl mein Herz noch hing. Ich wusste: Es würde kein Zurück mehr geben. Und dennoch war es richtig.
Ich habe mich über Monate hinweg immer tiefer kennengelernt. Ich bin täglich in die Stille gegangen, manchmal 30, manchmal 60 Minuten. Ich habe reflektiert, geweint, gefühlt, geforscht. Habe geschaut, wo ich mich selbst verrate – und wo ich mich endlich wieder sehen kann.
Ich war bereit, jeden Schmerz zu tragen. Und ich wurde belohnt. Nicht mit äußeren Dingen. Sondern mit dem größten Geschenk: mir selbst. Meinem Sein. Meinem Bedürfnis nach Stille. Nach Liebe. Nach Nähe. Nach gesehen werden. Nach Verschmelzung. Nach Sexualität, die nicht funktioniert – sondern fühlt.
Und ich werde mich nie wieder verleugnen. Ich werde sein. Strahlen wie die Sonne. Nicht, weil ich es muss – sondern weil ich es bin. Dieses Leben ist ein Geschenk. Und auch wenn ich mich manchmal einsam fühle, bin ich erfüllt. Denn ich bin mir selbst begegnet. Und das verändert alles.
Dein wahres Selbst ist keine Version – es ist Präsenz
Wir sprechen so oft von unserer „besten Version“. Doch dein wahres Selbst ist keine Version. Es ist keine Weiterentwicklung. Kein Zielpunkt. Es ist Präsenz. Es ist das, was bleibt, wenn du aufhörst, jemand sein zu wollen. Wenn du die Rollen fallen lässt. Die Programme. Die spirituellen Masken. Und dich selbst – nackt, roh, weich – einfach nur da sein lässt.
Dein wahres Selbst ist nicht laut. Nicht effizient. Es ist nicht durchgeplant. Es ist still, klar, kraftvoll. Es zeigt sich in Momenten, in denen du nichts brauchst – und plötzlich spürst: Ich bin da. Ich bin genug. Ich bin.
Und vielleicht ist genau das der Beginn. Nicht einer Reise zu dir – sondern der Entscheidung, dich nicht länger zu verlassen.
Mich hat eine Aussage von Eckhart Tolle schon viele Jahre beschäftigt. Es geht um den Satz: „Es gibt nichts zu erreichen.“ Und ich habe diesen nie verstanden. Alle Welt sprach davon, aber ich war ratlos. In mir tobte ein ganz anderes Programm. Ich war ein Mensch mit Zielen, Plänen, einem unbändigen Drang zur Verbesserung. Und dann, irgendwann im Laufe meines Weges, habe ich intuitiv ein „Du musst nur sein“ drangehängt. Und plötzlich ergab alles Sinn. Der Satz wurde vom Konzept zur Erfahrung. Von der Idee zur inneren Wahrheit.
Das war ein Meilenstein in meinem Bewusstsein. Und ab da konnte ich es stückchenweise immer weiter umsetzen, fühlen, integrieren. Ich habe angefangen, meinem inneren Raum zu vertrauen. Habe meine Zweifel stiller werden lassen, den Kritiker nicht mehr gefüttert. Und das Leben? Es hat sich unaufhörlich entfaltet. Nicht weil ich es gestaltet habe – sondern weil ich mich dem Leben hingegeben habe.
Ich wundere mich heute noch fast täglich über neue Tiefen. Über eine Wirklichkeit, die sich leise zeigt, aber kraftvoll wirkt. Über eine Freiheit, die nicht laut ruft, sondern still durch mich fließt. Und über eine Liebe, die nicht gesucht werden muss – sondern längst da ist, wenn ich sie zulasse. Wenn ich einfach bin.
Fazit
Mein Schmerz: Ich habe so viele Jahre gegen mich selbst gearbeitet – unter dem Deckmantel von Wachstum. Ich habe gelesen, reflektiert, visualisiert, mich optimiert. Immer in der Hoffnung, irgendwann anzukommen. Doch was ich übersehen habe: Ich war längst da. Ich war nur zu beschäftigt damit, jemand zu werden, um zu erkennen, dass ich längst jemand bin. Dass ich ich bin.
Meine Transformation: Der tiefste Wendepunkt war nicht ein Moment der Erkenntnis, sondern der leise Rückweg in mein eigenes Herz. Ich habe aufgehört, mich selbst zu übergehen – und angefangen, mich wirklich zu fühlen. Ohne Bewertung. Ohne Vergleich. Und ich habe verstanden, dass ich meine Wahrheit immer gespürt habe – ich habe sie nur zu oft ignoriert. Heute weiß ich: Mein Sein ist keine Version. Es ist mein Ursprung.
Deine Einladung: Du musst niemand werden. Du darfst aufhören, dich zu überarbeiten – emotional, spirituell, körperlich. Du darfst dich erinnern, dass du nicht falsch bist. Dass du nicht besser sein musst. Sondern einfach nur sein darfst. Und vielleicht wartet genau darin deine größte Freiheit – und deine tiefste Liebe. Denn dein wahres Selbst beginnt nicht dort, wo du besser wirst. Sondern dort, wo du dich nicht mehr verlässt.